Dankbarkeit – Oder: Was uns alles selbstverständlich ist.

Und wieder schaffe ich eines: Morgens aufstehen. Ich rutsche zum Bett, stelle die Füße auf den Boden und stehe auf. Ich gehe ins Badezimmer. Für mich heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Als mich vor etwas mehr als drei Jahren ein eigenartiger Gendefekt aus dem Alltag geworfen hat, begann ich mir die Frage zu stellen: Ab wann wird das wieder besser? Ab einem gewissen Zeitpunkt hatte ich so gut wie keine Kondition mehr, mein gesamtes System in meinem Kopf versagte: Ich konnte mich mit großer Anstrengung auf eine Sache konzentrieren und ein normaler Spaziergang war schlicht unmöglich.

Und wieso schreibe ich heute davon? Weil es dazu geführt hat, dass mein Basis-Level an „Selbstverständlichkeiten“ neu definiert wurde. So ist es heute immer ein gutes Gefühl, wenn ich einfach aufstehen kann und ins Bad gehe. Ich freue mich an vermeintlich kleinen Dingen wie E-Mails zu bearbeiten und parallel einigen Gesprächen mit einem Ohr zuzuhören. Oder einfach, dass ich mit dem Auto irgendwo hinfahren kann. Und genau dazu möchte ich von Herzen alle einladen, die diese Zeilen lesen:

Wir wissen nicht, wie lange wir haben um Dinge zu genießen und etwas aus unserem Leben zu machen. Auch erachten wir oft viele Erlebnisse am Tag als viel zu selbstverständlich. Ein gutes Mittagessen, den Kaffee am Morgen, das gute oder (vermeintlich) schlechte Wetter am heutigen Tag, ein Dach überm Kopf zu haben, sich die Miete leisten zu können oder eben einfach: Morgens die Füße aus dem Bett zu bekommen, aufzustehen und ins Badezimmer gehen zu können.

Darum möchte ich Dich heute einladen, Dir ein paar Dinge wieder bewusster vor Augen zu führen. Was machst Du aus Selbstverständlichkeit heraus? Wie Du Dich anziehst, wie Du in die Arbeit fährst, vielleicht auch den Weg, den Du da jeden Morgen nimmst. Was nimmst Du davon noch wahr und was bekommst Du gar nicht mehr mit? Wie sehr hetzt Du von einem Termin zum anderen, anstatt bewusst im Hier und Jetzt dem Menschen Dir gegenüber die Aufmerksamkeit zu geben, die er eigentlich grade verdient hat oder benötigt?

Wie sehr genießt Du den ersten oder den letzten Bissen Deines Mittagessen in der Kantine und wie selbstverständlich ist die Kantine überhaupt für Dich? Für welche Dinge bist Du heute Dankbar und für was solltest Du endlich mal wieder dankbar sein?

Wann hast Du den Menschen um Dich herum das letzte mal „Danke“ gesagt, dafür, dass sie jeden Tag mit Dir ein Stück Deines Weges gehen? Zu welchen Menschen in Deinem Leben hast Du viel zu selten Kontakt, weil Du weißt, dass sie „sowieso“ da sind?

Hör’ in Dich rein, mach die Augen auf, denke nach und fang an das Leben zu genießen – voller Dankbarkeit und ohne Selbstverständlichkeit gegenüber all den tollen Dingen, die Dir jeden Tag widerfahren.

Für was bist Du heute dankbar?

Wenn auch Du jetzt Lust hast, anhand eines Schlagwortes ein paar Impulsgedanken rund um das Thema Erfolg, Motivation und Begeisterung am Leben zu bekommen: Schreib‘ mir ein Schlagwort an reisehandbuch@brand-yourself.de.

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